"Ortskernnachverdichtung ja – aber nicht um jeden Preis"

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Busecker Freie Wähler diskutieren über zunehmende Belastung in den Ortsdurchfahrten

Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Freien Wählergemeinschaft standen Vorstandswahlen und eine Beleuchtung der aktuellen politischen Situation in Buseck. In seinem Geschäftsbericht gab Vorsitzender Manfred Buhl einen Überblick über das abgelaufene Geschäftsjahr und differenzierte dabei zwischen der formalen Verwaltungsarbeit und der politischen Ausrichtung des Vereins. Auf das überraschende Ende der Koalition von SPD und CDU in Buseck ging der stellv. Vorsitzende Thomas Luh ein und stellte nochmals fest, dass die Freien Wähler für die bis 2021 laufende Legislaturperiode nicht beabsichtigen, eine feste Partnerschaft einzugehen. „Wir können sehr gut mit wechselnden Mehrheiten auskommen, wenn es für Buseck sachdienlich ist“, so Luh abschließend.

Buhl berichtete, dass sich die Freien Wähler nicht gegen eine Ortskernnachverdichtung aussprechen. Bei wohl über „60 freien Bauplätzen“ in Buseck ist es angemessen über eine Nachverdichtung nachzudenken, bevor weitere Neubaugebiete „im Grünen“ erschlossen werden. Eine Nachverdichtung „um jeden Preis“, bei der nachbarschaftliche Verhältnisse zerstört und gewachsene Strukturen verloren gehen, lehnen die Freien Wähler ab.

Mit einem Ausblick auf die Bebauungspläne der Stadt Gießen für den Bereich des ehemaligen US-Geländes „Am alten Flughafen“ und die dadurch zu erwartenden Auswirkungen auf die Stadt und die Umlandgemeinden, ging Buhl auf ein weiteres zentrales Thema der Freien Wähler ein. Die Verkehrsentwicklung in einzelnen Orten von Buseck, als Beispiel führte er die Ortsdurchfahrten in Beuern und Alten-Buseck an, sei bereits jetzt grenzwertig. Unerträglich sei die Situation besonders dann, wenn die A5 blockiert ist und sich der Verkehr Schleichwege durch Reiskirchen, Buseck, Rödgen und Wieseck sucht. Dazu komme, dass auch die Gewerbegebiete in Buseck erweitert werden und dass in allen angrenzenden Gemeinden um Buseck herum entweder Durchfahrtsverbote oder Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten oder permanente Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen werden, die ein Durchfahren der Orte unattraktiv machen. Er begrüße zwar die Anschaffung weiterer Geschwindigkeitsmesstafeln; „angesichts der steigenden Verkehrsbelastung müsse die Gemeinde aber zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um die Anwohner vor den befürchteten Auswirkungen zu schützen“.

Aus der Fraktionsarbeit berichteten Kai Bolte und Uwe Kühn. Durch das Ende der Koalition zwischen Sozialdemokraten und CDU habe sich in den gemeindlichen Gremien einiges geändert. Dadurch dass für die erforderlichen Beschlüsse nun Mehrheiten „gesucht“ werden müssen, würden die Freien Wähler wieder mehr gehört. Nichts desto trotz wünschen sich die Freien Wähler eine bessere Informationspolitik seitens des Bürgermeisters. „Wer bereits fertige Konzepte vorstellt und dies als abzusegnende Informationen weitergibt, hat nicht verstanden, dass die politische Willensbildung und die Debatte darum viel früher ansetzen muss“, so der Tenor aus der Fraktion.

Für die Amtsperiode 2019 - 2021, in die auch die nächste Kommunalwahl und die nächste Bürgermeisterwahl fallen, wählte die Mitgliederversammlung den Vorstand neu. Manfred Buhl führt weiter den Verein, sein Stellvertreter ist Thomas Luh, Schriftführer ist Manfred Weller. Rechner ist nun Jürgen Häuser. Beisitzer sind Uwe Kühn, Renate Münch und Berthold Haupt. Für seine langjährige Mitarbeit als Schatzmeister wurde Jürgen Ranft geehrt, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für den Vorstand kandidierte.

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